Die Geschichte beginnt bei „Eva“. Eva war meine Lieblingspuppe.
Ich erinnere mich ganz deutlich an meine erste Autofahrt mit ihr.
Es war kalt im Auto, ich habe sie mit meinem Mantel zugedeckt und habe sie vom ersten Moment an geliebt, beschützt, bemuttert. Mamas Freundin Ursula hat sie mir geschenkt und ich war überglücklich darüber.
Eva wurde von anderen oft verspottet, weil sie unter ihrer Mütze bis auf ein vereinzeltes kleines Haarbüschel komplett glatzig war. Doch so wie eine Mutter ihr Neugeborenes auch völlig ohne Haare einfach nur vollkommen findet, so ging es mir mit Eva.
Eine Puppe ist für ihre Puppenmutter niemals nur eine Puppe. Für das Kind ist sie ein lebendiges fühlendes Wesen.
Sie ist das Tor zur eigenen inneren Welt, zu den eigenen Wünschen und Konflikten und eine Gefährtin durch die Kindheit. Rückblickend erscheinen mir Eva und ihr jüngerer Bruder Christian, der Hund Benji und der Affe Peppi immer noch wie Familienmitglieder, mit denen ich ein Stück des Weges gemeinsam gegangen bin.
Von allen Spielzeugen die uns begleiten, werden Puppen und Kuscheltiere besonders stark mit unseren Gefühlen besetzt. An welche Puppe/welches Kuscheltier wir unser Herz hängen, ist insofern auch eine ganz individuelle persönliche Sache. In meinem Fall mit Eva waren es zwei Eigenschaften: sie hatte ein für mich strahlendes Lächeln (in das ich mühelos auch jede andere Emotion hinein-gespielt habe) und besonders wichtig - sie war weich und warm. Keine andere Puppe war das. Ich mochte die harten, kalten Puppenkörper nicht. Der weiche warme Körper Evas hat sich für mich angefühlt wie ein echter Mensch und das fand ich durch meine gesamte Zeit als Puppenmama hindurch einfach wunderbar.
Daher haben alle Sappalottas eines gemeinsam: sie sind allesamt warm und weich!
Die Idee selber Puppen und Figuren herzustellen kam natürlich durch unsere Kinder.
Unsere Kinder sind mir täglich eine Quelle der Inspiration!
Obwohl unsere Buben im wesentlichen nicht das geringste Interesse an Puppen haben, so sind sie - jeder auf seine Art- begeisterte Rollenspieler, kreative Köpfe und haben ständig neue Ideen und Flausen im Kopf, die auch meine Kreativität und Phantasie ungemein anregen.
Mittlerweile filzen sie auch regelmäßig mit mir gemeinsam, was mir natürlich besonders Feude macht.
Das wunderbare Handwerk des Puppenmachens selbst hat mich meine liebe Freundin Alexandra Iser gelehrt. Dafür danke ich ihr sehr! Alexandra Isers wunderschönen handgefertigten Taschen könnt ihr bewundern unter
Uns beide verbindet sehr viel - unter anderem die handwerkliche Arbeit und die Freude, unseren Söhnen zu lauschen, wie sie - während wir arbeiten - im Hintergrund stundenlange Rollenspiele spielen, begleitet vom immer wiederkehrenden Satz „Und im Spiel würde dann...“.
Die nadelgefilzten Waldorf-Figuren und Tiere haben den gleichen gedanklichen Hintergrund wie die Puppen: auch wir Erwachsenen sollen bei der Betrachtung dieser Figuren in eine kleine andere Welt eintauchen, unserer Phantasie freien Lauf lassen und uns ein Märchen erzählen lassen. Denn dieses Stück Kindheit soll immer in uns lebendig bleiben dürfen!